Sammlungen der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
Über 30 wissenschaftliche Sammlungen der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung befinden sich am Standort Frankfurt am Main. Hierzu gehören zoologische, botanische und paläontologische/geologische Sammlungen. Einige der Sammlungen sind historisch eng mit der Goethe-Universität verknüpft, andere sind durch die sie betreuenden Personen aktuell in Forschung und Lehre der Goethe-Universität eingebunden.
Stellvertretend für die Botanischen Sammlungen stellen wir hier das Herbarium Senckenbergianum Frankfurt/M. vor, dessen Bestände zeitweilig zur Goethe-Universität gehörten.
HERBARIUM SENCKENBERGIANUM FRANKFURT/M.
Gesamtzahl der Objekte: circa 1,3 Millionen
Objektgattungen: Präparierte Pflanzen und Pilze
Datierung der Objekte: 1677 bis heute
Erfassung: Digitale Erfassung im Sammlungsverwaltungssystem, Aquila (Stand 06/2018): 157.000 Objekte (> 10%),
Anschluss an Global Biodiversity Information Facility ( GBIF).
Das Herbarium Senckenbergianum ist ein Generalherbar mit weltweitem Sammelschwerpunkt, besonders gut vertreten sind Hessen, Europa und der Mediterranraum sowie die westafrikanische Savannenregion. Es ist das fünftgrößte Herbar Deutschlands.
Angelegt wurde das Herbar 1817 mit der Gründung der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft. Seitdem wurde es durch ehrenamtliche Sektionäre betreut, in den ersten Jahrzehnten meist in Personalunion mit dem Stiftsbotaniker der Dr. Senckenbergischen Stiftung. Erst seit 1960 erfolgt eine hauptamtliche Betreuung durch Botaniker der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft.
1914 wurde das Herbarium Senckenbergianum als Sammlung in das Botanische Institut der Universität eingebracht. Im Zweiten Weltkrieg wurde es ausgelagert, sodass es so gut wie keine Kriegsverluste aufweist. 1946 wurde es wieder an das Senckenberg Forschungsinstitut zurückgeführt. Im Rahmen einer seit 1995 bestehenden Kooperationsprofessur mit der Goethe-Universität gibt es enge Verflechtungen mit dem Fachbereich Biowissenschaften.
Das Herbarium ist akkreditiert im internationalen Netzwerk der Herbarien (Index Herbariorum, http://sciweb.nybg.org/science2/IndexHerbariorum.asp), Akronym: FR, und damit an den internationalen Tausch- und Leihverkehr angeschlossen. Es wird international für Forschung und Lehre genutzt und ist Partner der Global Plant Initiative (GPI, http://plants.jstor.org/partner/FR).
Isaak Blum: Die Botanik in Frankfurt a. M., insbesondere ihre Pflege durch das Senckenbergianum, in: Bericht der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt am Main, 20. Jg. 1901, S. 3–38.
Hans Joachim Conert: Die Geschichte der Botanisch-Paläobotanischen Abteilung, in: Senckenbergiana Biologica, 48. Jg. 1967, Heft C, S. 1–57.
Hans Joachim Conert: Geschichte der Botanik im Naturmuseum und Forschungsinstitut Senckenberg, in: Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft, 100. Jg. 1987, S. 193–214.
Hans Joachim Conert (Hg.): Index Collectorum Herbarii Senckenbergiani (FR), Frankfurt a. M. 1999. (http://www.senckenberg.de/files/content/forschung/abteilung/botanik/index_collectorum.pdf)
Karl Egle, Günter Rosenstock: Die Geschichte der Botanik in Frankfurt am Main, Frankfurt a. M. 1966.
Kurze Geschichte der Botanischen Abteilung Senckenbergs: http://www.senckenberg.de/root/index.php?page_id=8981