Die Universitätsbibliothek Frankfurt am Main besitzt eine sehr umfangreiche Sammlung der seit 1500 über Frankfurt erschienenen Literatur. Neu erscheinende Literatur über Frankfurt wird möglichst umfassend erworben. Vereinzelt werden Lücken durch antiquarische Ankäufe geschlossen. Als eigene Sondersammlung wurde Frankfurt-Literatur bereits im 19. Jahrhundert in der ehemaligen Stadtbibliothek Frankfurt am Main gepflegt. Leider gibt es im Altbestand einige kriegsbedingte Lücken.
Eine besondere Sammlung der Sammlung Frankfurt - Seltene Drucke ist die „Sammlung Künstlerbücher“, d. h. Bücher, an und in denen sich künstlerische Ausdrucksmittel in verschiedensten Formen manifestieren. Das Spektrum der Künstlerbuch-Sammlung reicht von originalgrafischen Interpretationen literarischer Texte über die Verwendung und Bearbeitung außergewöhnlicher Materialien bis hin zu aufwändig gestalteten Unikatbüchern. Inzwischen umfasst die Sammlung ca. 800 Titel. Zusätzlich zu den vorhandenen Künstlerbüchern und Buchobjekten besitzt die Bibliothek rund 1200 Pressendrucke, sowie viele weitere bibliophile Ausgaben.
Gesamtzahl der Objekte: circa 50.000 Einheiten
Objektgattungen: Bücher, Zeitschriften, Einblattmaterialien, Kleinschrifttum, dreidimensionale Objekte
Datierung der Objekte: 1501 bis 2014
Erfassung: Der Erschließungsstand ist unterschiedlich. Buchbestände zum großen Teil im Online-Katalog, Nichtbuch-Sammlungen teilweise in internen Listen. Teile des Bestands sind durch Digitalisierung weltweit online zugänglich.
Die Sammlung wurde um 1907 innerhalb der „Stadtbibliothek Frankfurt am Main“ als „Abteilung Frankfurt“ begründet. Erster Abteilungsleiter war Arthur Richel (1868–1940), der 1914 und 1929 auch zwei Katalogbände zur Sammlung herausbrachte. Gegen Kriegsende wurden bei mehreren Bombentreffern auf das Stadtbibliotheksgebäude auch mitunter unikale Teile der Frankfurt-Sammlung vernichtet. Nach den 1960er Jahren kam sukzessive die Zuständigkeit für weitere Sondersammlungen – beispielsweise Seltene Drucke – hinzu.
Die Sammlung untergliedert sich in zwei Bereiche, denen wiederum zahlreiche in sich abgeschlossene Bestände zugeordnet sind:
1. Frankfurt-Sammlung: Literatur über Frankfurt am Main, Frankfurter Drucke von 1511 bis 1800, Frankfurter Verordnungen, Frankfurter Zeitungen seit 1615, Vorlesungsverzeichnisse von Frankfurter Hochschulen, Frankfurter Adressbücher von 1834 bis 2005, Struwwelpeter-Sammlung und Struwwelpetriaden, Frankfurter Kalender, Kalender mit Frankfurt-Motiven;
2. Sonstige wertvolle Bestände und Sondersammlungen: Bibliothek der deutschen Bundesversammlung (Bundesbibliothek), Bibliothek Hirzel (vor allem Deutsche Literatur aus der Zeit von 1520 bis 1750), Einblattdrucke 16. bis 18. Jahrhundert, Exlibris-Sammlung, Flugschriften-Sammlung und Bibliothek Gustav Freytag, Kinder- und Jugendbuchsammlung, Kochbuchsammlungen, Messkataloge und Messrelationen, Porträtsammlung 16. bis 18. Jahrhundert, Sammlung 1848 (Revolution und Nationalversammlung), Sammlung Christoph Martin Wieland, Sammlung Gymnastica, Luftfahrt-Sammlung von Louis Liebmann, Sammlung Occulta, Sammlung Friedrich Stoltze, Drucke des 16. bis 18. Jahrhunderts, Seltene und wertvolle Bücher sowie Kunstgegenstände, dabei Sammlung Künstlerbücher und Pressendrucke, Kunstgegenstände.
Klaus-Dieter Lehmann (Hg.): Bibliotheca Publica Francofurtensis. 500 Jahre Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Textband + Tafelband, Frankfurt a. M. 1984 [1985].
Klaus-Dieter Lehmann (Hg.): Bibliotheca Publica Francofurtensis. 500 Jahre Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Register zum Textband und zum Tafelband, bearb. von Hildegard Hüttermann, Frankfurt a. M. 1986.
Auswahl erschienener Artikel:
Bernhard Wirth: Wenn eine Familienbibliothek zum historischen Erbe wird, in: UniReport 3/18, S.21.
Bärbel Wagner: »Sammlung aller zu Franckfurt am Mayn Gebohrnen, und sich daselbst aufgehaltenen Personen«, in: UniReport 4/18, S.19.