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Judaica-Sammlung – Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Evronot (Jüdische Kalenderregeln)

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Signatur

Sign. Ms. hebr. oct. 31

Datierung

16./17. Jahrhundert

Maße

H 20,5 cm, B 18,5 cm, T 5 cm

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Evronot (Jüdische Kalenderregeln)

von Vera Hierholzer

Früh entstanden Werke mit astronomischen und mathematischen Berechnungen zur Verbreitung des jüdischen Kalenders. Bis heute ist der jüdische Kalender ein Mond-Sonnenkalender (lunisolar), basierend auf 29 oder 30 Tage zählenden Monaten. Mithilfe eines 19-jährigen Zyklus und der Einsetzung von Schaltmonaten wird das jüdische Jahr mit dem allgemeinen Sonnenjahr in Einklang gebracht, und Feste fallen stets in die gleiche Jahreszeit, mit der sie eng verbunden sind. Kalenderbücher wie das gezeigte, reich illustrierte Exemplar aus dem 16./17. Jahrhundert beinhalten die astronomischen und mathematischen Regeln des jüdischen Kalenders und helfen mittels Tabellen, Feiertage und andere wichtige Daten zu bestimmen. Sie enthalten zudem Darstellungen der Tierkreiszeichen, biblische Texte und Legenden um den Kalender sowie astrologische Prognosen. Auf diese Weise lassen sie einen der Wesenszüge jüdischer Existenz erkennen: die Kontinuität, die eigene Kultur und Rituale im Rahmen einer andersartigen Lebenswelt über die Jahrhunderte zu bewahren.

Dieses Objekt war in der Jubiläumsausstellung "Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität" 2014/2015 zu sehen. Der erläuternde Text wurde für die Ausstellung bzw. den begleitend erschienenden Katalog verfasst.