© Uwe Dettmar 2014
von Charlotte Trümpler
1991 wurde in Nord-Malawi der Unterkiefer UR 501 (Homo rudolfensis) entdeckt. Das 2,4 Millionen Jahre alte Fossil ist ein epochaler Fund, da es sich um den geologisch ältesten Nachweis der Gattung Homo (Mensch) handelt. Die Definition Homo wird ab dem Zeitpunkt verwendet, an dem bewusst Steinwerkzeuge hergestellt worden sind. Der Name Homo rudolfensis geht auf den gehäuften Fundort am Turkanasee in Kenia zurück, der früher Rudolfsee hieß. Der Kiefer ist in zwei Teile zerbrochen, der rechte zweite Backenzahn zeigt eine Fehlstelle. Das dazugehörige Zahnstück wurde ein Jahr später entdeckt und zeugt von der außerordentlichen Sorgfalt, mit der die Fundstelle untersucht wurde.
Dieses Objekt war in der Jubiläumsausstellung "Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität" 2014/2015 zu sehen. Der erläuternde Text wurde für die Ausstellung bzw. den begleitend erschienenden Katalog verfasst.