© Peter Steigerwald 2014
von Charlotte Trümpler
»Erste Nachkriegsexpedition des Frobenius-Institutes – Eine Frau fährt mit« heißt die Überschrift in einem Artikel der Frankfurter Rundschau vom 6. September 1950. Zielwar die Erforschung der bis dahin fast unbekannten Ethnien im Gebiet südlich des Konso im äthiopischen Hochland in Abessinien. Wir sind über den Expeditionsverlauf sehr gut durch die mitreisende »Frau« Elisabeth Charlotte Pauli informiert, die in humorvollen und anschaulichen Briefen an ihre Mutter darüber berichtete. Pauli nahm als Mitarbeiterin und Malerin unter der Leitung ihres späteren Mannes, des Ethnologen Adolf Ellegard Jensen (1899 – 1965), an der zweijährigen Exkursion teil. Die Pressemitteilung zeigt die etwas spießige Haltung der 1950er-Jahre. Denn die Kölner Bürgerstochter hatte schon in den 1930er-Jahren Leo Frobenius (1873 – 1938) auf seinen Expeditionen in die Libysche Wüste, nach Südfrankreich und nach Spanien begleitet.
Dieses Objekt war in der Jubiläumsausstellung "Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität" 2014/2015 zu sehen. Der erläuternde Text wurde für die Ausstellung bzw. den begleitend erschienenden Katalog verfasst.