Die numismatische Sammlung umfasst Münzen (ca. 100) sowie Gipsabgüsse (ca. 20.000) und Fotos (ca. 400.000) von Münzen aus der griechisch-römischen Antike. Das Hauptziel der Sammlung ist es, die existierenden Gipsabgüsse, Originale und Fotokarteikarten so zu erschließen, dass sie in der Lehre der Abteilung II des Instituts für archäologische Wissenschaften benutzt werden können. Zudem sollte das Material für interne und externe Wissenschaftler_innen nutzbar sein, teilweise digital, teilweise vor Ort.
Gesamtzahl der Objekte (aus allen Beständen): 500.000
Objektgattungen: antike Münzen, Münzgipsabgüsse, Gemmenabdrücke, Fotokartei antiker Münzen, Toreutikkartei, römische Gefäßfragmente, Bildarchiv Ernest Nash
Datierung der Objekte: 6. Jahrhundert v. Chr. bis 19. Jahrhundert
Erfassung: Originalmünzen: Inventarliste; Katalog zu den Münzen mit Gegenstempeln; Bildarchiv Ernest Nash: Datenbank
Der interaktive Katalog der numismatischen Sammlungen ist unter www.mkfrankfurt.uni-frankfurt.de erreichbar.
Die Gipsabdrücke antiker Münzen entstammen größtenteils aus Arbeitsapparaten der Altertumswissenschaftler Richard Delbrück (1874–1957), Clemens Bosch (1899–1955) und Konrad Kraft (1920–1970). Sie wurden zu Forschungszwecken aus vielen Sammlungen des In- und Auslands zusammengetragen und stellen für spezielle numismatische Fragestellungen eine einmalige Dokumentation dar.
Die Bildkartei antiker Münzen ist als Arbeitsinstrument ebenfalls seit den 1960er Jahren entstanden und umfasst Abbildungen von den frühesten Elektronprägungen Kleinasiens bis zu den Münzen der Merowinger und byzantinischen Kaiser. Jede Karteikarte dokumentiert den „Steckbrief“ einer einzelnen Münze mit einem Foto. Das Archiv ist Abbild eines zentralen Bereichs akademischer Tätigkeit, dem Ordnen und Systematisieren, und bezeugt mit seiner Zusammensetzung die besonderen Forschungsinteressen in Frankfurt am Main.
Die Sammlung von Gemmenabdrücken wurde in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in Rom aus verschiedenen europäischen Sammlungen zusammengetragen. Sie sind auch in der Spezialforschung wenig bekannt und bilden eine Sammlung von historischem Wert.
Die Toreutikkartei ging aus dem wissenschaftlichen Nachlass von Aladar Radnoti (1913–1972), Lehrstuhlinhaber an der Goethe-Universität von 1962 bis 1972, hervor. Sie enthält Informationen und Fotos zu mehreren Tausend Metallgefäßen inner- und außerhalb der römischen Welt.
Das Bildarchiv Ernest Nash (1898–1974) ist ein Teil des Nachlasses des bekannten Fotografen archäologischer Monumente und Verfasser eines großen topographischen Bildlexikons zum antiken Rom und gelangte 1998 als Geschenk nach Frankfurt. Es bewahrt Originalaufnahmen und Negative von antiken Monumenten, zeitgenössischen Straßenszenen sowie Porträts bekannter Persönlichkeiten auf.
Einen besonderen Bestand stellen neben der im Rahmen von Bestimmungsübungen verwendeten römischen Gefäßkeramik auch die Funde aus einem römischen Schiffswrack dar, das Taucher vor Korsika geborgen haben.
Silvana Balbi de Caro, Dirk Backendorf und Holger Komnick (Hg.): Geld aus dem antiken Rom: „Assem habeas, assem valeas - Hast du was, bist du was“. Ausstellungskatalog im Dormitorium des Karmeliterklosters Frankfurt am Main, 17.1.–10.3.1991, Frankfurt a. M. 1991.
Valentin Kockel, Daniel Graepler (Hg.): Daktyliotheken. Götter & Caesaren aus der Schublade. Antike Gemmen in Abdrucksammlungen des 18. und 19. Jahrhunderts, München 2006.
Helge C. Knüppel: Daktyliotheken. Konzepte einer historischen Publikationsform, Mainz 2009.
Maria Radnoti-Alföldi: Litterae Numismaticae Vindobonenses, 4. Jg. 1992, S. 249.
Maria Radnoti-Alföldi, Margarita C. Lahusen (Hg.): Ernest Nash – Ernst Nathan 1898–1974. Photographie Potsdam – Rom – New York – Rom, Berlin 2000.