SammlungenSammlungenSammlungen

In der Sammlung

Die Sammlung Musik und Theater – Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

Weitere Objekte in dieser Sammlung

Büste Clara Schumann

Kategorien

Signatur

Nr. 181 im Kunstinventar der UB

Urheber

Friedrich Hausmann

Datierung

1896

Maße

60 cm x 45 cm x 16 cm

Material

Gips

Drucken
per E-Mail senden

Büste Clara Schumann

© Dr. Ann Kersting Meuleman

Eine europäische Berühmtheit und ihre Spuren in Frankfurt am Main

von Dr. Ann Kersting Meuleman

Unter den wertvollen Objekten, die die Universitätsbibliothek mit dem Manskopfschen Musikhistorischen Museum nach dem zweiten Weltkrieg übernahm, befindet sich neben Musikinstrumenten und einer Haarlocke Beethovens auch diese Gipsbüste von Clara Schumann.

Clara Schumann (1819-1896) wurde berühmt als pianistisches Wunderkind; später wirkte sie als gefragte Pianistin im In- und Ausland, als kongeniale Ehefrau von Robert Schumann, dessen Werke sie nach seinem Tod herausgab, und von 1878 an als Dozentin an Dr. Hochs Konservatorium in Frankfurt am Main. Sie war in der Myliusstraße 32 ansässig und unterrichtete dort (zusammen mit den ebenfalls als Pianistinnen ausgebildeten Töchtern Marie und Eugenie) ihre Meisterschüler*innen. Sie war angesehenes und geschätztes Mitglied der Frankfurter Stadtgesellschaft und prägte bis zu ihrem Tod im Jahre 1896 das kulturelle Leben der Stadt.

Die Büste gehört zum Bestand des ehemaligen Musikhistorischen Museums des Frankfurter Weinhändlers Jakob Friedrich Nicolas Manskopf (1869-1928), der in seinem Privathaus rund 150.000 Objekte aus seiner Sammlung zum Musik- und Theaterleben von 1550 bis zu seinem Todesjahr 1928 aufbewahrte und präsentierte. In der Sammlung, die nach seinem Tode fortgeführt wurde, sind zudem über 120 Briefe Clara Schumanns enthalten neben 300 Briefen in anderen Sammlungen der UB JCS. Weitere Porträts von Clara Schumann befinden sich in der Kategorie Komponisten.

Die ursprüngliche und lebensgroße Marmorbüste von Clara Schumann schuf der Frankfurter Bildhauer Friedrich Hausmann in ihrem letzten Lebensjahr. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Auf Betreiben der Frankfurter Schumann-Gesellschaft wurde aus einem erhaltenen Gipsabdruck der Büste ein Bronzeabguss erstellt und der Stadt Baden-Baden gestiftet. Dieser Abguss befindet sich heute als Leihgabe des Stadtmuseums im Brahmshaus, ein weiterer Abguss im Baden-Badener Dahliengarten. Auch in Dr. Hochs Konservatorium in Frankfurt ist ein Bronzeabguss dieser Büste zu sehen. Das Musikzitat auf dem Sockel ist das Eingangsmotiv zu Robert Schumanns Klavierkonzert op. 54.

Falls Sie noch ein wenig im Manskopfschen Museum stöbern wollen, schauen Sie weiter in der Sammlungsplattform oder werfen Sie einen Blick auf die virtuelle Ausstellung "Richard Strauss in der Sammlung Manskopf", die im Rahmen eines interdisziplinäre Studierenden-Projekts erarbeitet wurde.

Dr. Ann Kersting Meuleman ist Kuratorin der Sammlung Musik und Theater der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg. Der Text entstand als "Objekt des Moments" im Leporello #17.