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In der Sammlung

Bibliothek für Jugendbuchforschung – Institut für Jugendbuchforschung

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Stanley’s Reisen durch den dunklen Welttheil

Kategorien

Signatur

B3/80/1

Urheber

Karl Burmann

Datierung

1880

Material

Papier

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Stanley’s Reisen durch den dunklen Welttheil

"Dunkler Weltheil"

von Silas Edwards

Das Bild zeigt, wie Henry Stanley den Entdecker David Livingstone mit dem berühmten – aber wahrscheinlich fiktiven – Satz „Dr. Livingstone, I presume“ begrüßte. Der Witz, formelles Englisch in einer ,barbarischen’ Umgebung zu verwenden, trägt zur Konstruktion des „dunklen Welttheils“ im Buchtitel bei. Die Metapher bezeichnete Afrikas Kulturen und Geographie als das düstere, unzivilisierte Gegenteil des aufgeklärten Europas. Sie lieferte eine Rechtfertigung für das gewalttätige koloniale Projekt, das in den von Livingstone und Stanley untersuchten Territorien folgte.

Ins Deutsche übersetzt und für Kinder adaptiert, zeigt das Buch, wie Kolonialexpeditionen als „Belehrung und Unterhaltung“ zur Vermittlung kolonialer Wertesysteme und Rechtfertigung rassistischer Ausbeutung verwendet wurden. Wie können Museen mit solchem Material kritisch umgehen und anderen historischen Stimmen Raum bieten?

Zugang zum vollständig digitalisiertem Buch erfolgt unter diesem Link.

Silas Edwards macht seinen Master in Curatorial Studies an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Die Objekterzählung entstand im Rahmen der Ausstellung "ein/aus gepackt: Kinderbuchsammlung Benjamin" (Oktober 2022-Februar 2023), in der ausgewählte Bücher der Sammlung aus unterschiedlichen fachlichen und persönlichen Perspektiven kommentiert wurden.

Literatur

Karl Burmann [1880] Stanley’s Reisen durch den dunklen Welttheil. Leipzig: R.F. Albrecht. B3/80/1