Zu den iranischen Luristan-Bronzen in vielen Museen und Sammlungen, so auch in der altorientalischen Sammlung an der Goethe-Universität, gehören häufig Waffen, wie Schwerter, Dolche, Äxte und Pfeilspitzen.
Die drei gestielten Pfeilspitzen gehören zum Typ der zweiflügeligen Spitzen. Sie weisen dreieckige bis mithraförmige Blätter auf, deren Fortsätze wie beim unteren Beispiel zu sehen, regelrechte Widerhaken ausbilden können. Die markante Mittelrippe geht direkt in den Stiel über, mit dem die Spitze im hölzernen Pfeilschaft befestigt wurde.
Es finden sich Vergleichsobjekte aus spätbronzezeitlichen und eisenzeitlichen Gräbern, weswegen die Pfeilspitzen grob in einen zeitlichen Rahmen von ca. 1450-950 v. Chr. datiert werden können.
Beschrieben von Natalie Mez
Dieses Objekt war in der Jubiläumsausstellung "Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität" 2014/2015 zu sehen. Der erläuternde Text wurde für die Ausstellung bzw. den begleitend erschienenden Katalog verfasst.
Literatur
Jörg Becker, Lanzen-, Speer- und Pfeilspitzen (Katalog-Nr. 51 – 69), in: Jan-Waalke Meyer (Hrsg.), Kulturen am Rande Mesopotamiens. Von West-Kleinasien bis zum Kaspischen Meer, Frankfurter Archäologische Schriften 8, Wiesbaden 2009, S. 77 – 92.