von Charlotte Trümpler
Eine Aufschrift auf dem Schädel bezeichnet Zwick als Anführer von Studenten aus Heidelberg und Würzburg, die am 3. April 1833 die Hauptwache in Frankfurt stürmten. Sie gehörten zu einer liberal-demokratischen Oppositionsbewegung, die sich für die Pressefreiheit und gegen verschiedene Verbotsgesetze des Bundestages einsetzte. Der Aufruhr eskalierte: Den 100 bis 150 jungen Leuten standen 1.000 Mann der Infanterie und Kavallerie gegenüber. Zwick wurde angeschossen und erlag am 5. April seinen Verletzungen. Sein Leichnam kam wohl in die Dr. Senckenbergische Anatomie, wo sein Schädel heute zu den wenigen ursprünglichen Stücken der im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstörten Sammlung gehört.
Dieses Objekt war in der Jubiläumsausstellung "Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität" 2014/2015 zu sehen. Der erläuternde Text wurde für die Ausstellung bzw. den begleitend erschienenden Katalog verfasst.