© Uwe Dettmar
von Vera Hierholzer
Eine eigene kleine »Familien-Serie« bildet das Blatt aus der Kunstsammlung, auf das neun einzelne Zeichnungen aufgeklebt sind. Diese zeigen verschiedene Mitglieder einer Familie des Frankfurter Bürgertums im 19. Jahrhundert, der Familie Jügel, die zu den wichtigsten Stiftern der Frankfurter Universität gehörte. Die in der Mitte dargestellten Brüder Friedrich Martin August Jügel (1818 – 1880) und Carl Franz Jügel (1821 – 1901) vermachten der Stadt Frankfurt ihr Vermögen – zum Andenken ihres Vaters, des Verlegers Carl Christian Jügel (1783 – 1869). Die daraus entstandene Stiftung hatte die »Einrichtung und Unterhaltung einer allgemeinen öffentlichen Akademischen Unterrichtsanstalt für die Gebiete der Geschichte, der Philosophie und der deutschen Sprache sowie Literatur« zum Ziel. Aus dem Stiftungsvermögen konnte unter anderem das frühere Hauptgebäude der Universität errichtet werden, deshalb Jügelhaus genannt. Die teils kolorierten Porträts, die von unterschiedlichen Familienangehörigen selbst gezeichnet wurden, hatte offenbar ein Mitglied der Familie gesammelt und zu einem Gruppenbild zusammengestellt.
Neun Zeichnungen: Die Mutter als Mädchen; Die Mutter vom Vater gemalt; Der Vater, unverheiratet, selbst gemalt; Die Mutter als Kind; August, Marie Franz; Tante Luise; Onkel Fritz; Onkel Fritz 18 Jahre; Tante Dette
Dieses Objekt war in der Jubiläumsausstellung "Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität" 2014/2015 zu sehen. Der erläuternde Text wurde für die Ausstellung bzw. den begleitend erschienenden Katalog verfasst.