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Sammlung Deutscher Drucke - Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Die Geschichte von Gustav, dem naschhaften Knaben, der gerne Kirschen haben wollte, und der getrieben von diesem Verlangen in Klausen's Garten sich vergangen : wie er alsdann zur Einsicht gekommen und nie mehr fremdes Gut genommen

Kategorien

Signatur

Sq 5/W 86

Datierung

ca. 1865

Material

Papier

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Die Geschichte von Gustav, dem naschhaften Knaben, der gerne Kirschen haben wollte, und der getrieben von diesem Verlangen in Klausen's Garten sich vergangen : wie er alsdann zur Einsicht gekommen und nie mehr fremdes Gut genommen

Die anonym erschienene moralisierende Geschichte in Reimen von "Gustav dem naschhaften Knaben", der des Nachbarn Kirschen stiehlt und auf der Flucht in eine Fuchsfalle tappt, ist der erste Band der Schriftenreihe "Schreiber’s Kinderbücher". Der Erfolg der Reihe fußte im Wesentlichen auf jeweils sechs in leuchtenden Farben gedruckten Chromolithografien, die teilweise von Hand nachkoloriert wurden. Die grelle Farbigkeit als Kontrast zu dem mattschwarzen Hintergrund der Konturplatte verleiht der Darstellung eine bis dahin in der Kinderbuchillustration nicht gekannte Tiefe und Brillanz. Im Prinzip wurde jeweils eine Farbe von einem Stein gedruckt, die einzelnen Farbabzüge ergaben im passgenauen Druck das fertige Bild. Text und Illustrationen sind getrennt voneinander auf verschiedene Papierstärken gedruckt, da es sich um unterschiedliche grafische Techniken handelt, der Letterndruck als Hochdruck- und die Lithografie als Flachdruckverfahren.

Der Zeichenlehrer und Lithograf Jakob Ferdinand Schreiber (1809-1867) gründete 1831 in Esslingen mit einem Grundstock von 44 Lithografiesteinen den "Verlag und Lithographische Anstalt J.F. Schreiber", der rasch expandierte und insbesondere ab 1840 mit großem Erfolg illustrierte Kinderbücher, Malbücher und naturkundliche Sachbücher veröffentlichte, an dem Schreibers Teilhaber und Autor Karl Thienemann wesentlichen Anteil hatte, ehe dieser 1849 in Stuttgart seinen eigenen Kinder- und Jugendbuchverlag gründete. Nach dem Tod J.F. Schreibers führte sein Sohn Ferdinand den Verlag weiter, wobei Bilderbücher immer im Zentrum des Verlagsprogramms standen. Bekannt ist der Verlag J.F. Schreiber auch für Plakat- und Reklamedrucke und für seine Wandlehrtafeln für Schulen.
Das von der UB Frankfurt erworbene Buch trägt im Übrigen die Buchhändlermarke von Friedrich Klincksieck, der bekannten Pariser Buchhandlung, die im 19. Jahrhundert vorrangig deutschsprachige Literatur führte.

Zugang zum vollständig digitalisiertem Buch erfolgt unter diesem Link.

Der Text entstand im Rahmen der Vorstellung von ausgewählten Erwerbungen für die Webseite der AG SDD.