Die kleine Statuette des Dämons Pazuzu ergänzt den Bestand an magisch-ritueller Kleinplastik in der Sammlung sehr gut. Dargestellt ist das Mischwesen aus Mensch, Löwe und Ziege, das in seiner furchterregende Erscheinung mit der abwehrend/angreifend erhobenen Pranke die Krankheitsdämonin Lamastu abwehren soll. Häufiger noch wird Pazuzu mit vier Flügeln dargestellt, was ihn auch als Winddämon kennzeichnet. Die Identifikation als Pazuzu ist durch seine unverwechselbare Ikonographie und einige beschriftete Funde möglich, nach denen er als Sohn des Gottes Ḫanbu bezeichnet wird. Pazuzu bekämpfte die böse Lamastu und wurde daher als persönlicher magischer Schutzgott außer als Kleinplastik auch in Form von Amuletten bzw.
Anhängern - dann reduziert auf den Kopf - dargestellt.
Beschrieben von Prof. Dr. Dirk Wicke
Literatur
Dirk Wicke (2021), Neues in der Sammlung, in: Enki, Heft 19, S. 39.
Weiterführende Literatur:
Nils P. Heeßel: Pazuzu. Archäologische und philologische Studien zu einem altorientalischen Dämon. In: Tzvi Abusch, Ann K. Guinan (Hrsg.): Ancient magic and divination (Band 4), Leiden 2002.