Victor Graf Wimpffen (1834–1897) beschreibt in seinem als Privatdruck erschienenen Tagebuch die abenteuerliche Reise der österreichischen Korvette Caroline als Begleitschiff der Fregatte SMS Novara, die in den Jahren 1857-59 die einzige Weltumseglung der Österreichischen Marine durchführte. Sowohl die in 21 Bänden veröffentlichten wissenschaftlichen Berichte der Novara, insbesondere der von Karl von Scherzer herausgegebene „beschreibende Teil“, als auch die zweibändige Volksausgabe machten die Expedition weltberühmt.
Nach dreimonatiger gemeinsamer Fahrt trennten sich die beiden Schiffe in Äquatornähe. Die Caroline setzte ihre Fahrt in Richtung südamerikanischer Küste fort, erreichte im September 1857 Rio de Janeiro, im Oktober Buenos Aires und kehrte via Kapstadt entlang der westafrikanischen Küste im Mai 1858 nach Triest zurück. Die genaue Reiseroute lässt sich anhand einer beigegebenen farbig lithografierten Karte verfolgen. Graf Wimpffens Reisebeschreibung ist keine wissenschaftliche Dokumentation, sondern informiert im Plauderton über „Land und Leute“: Das karge Leben europäischer Auswanderer in der argentinischen Pampa wird ebenso thematisiert wie die wirtschaftlichen Verhältnisse in Uruguay oder die Verladung von Elfenbein in afrikanischen Häfen, aber auch das Leben an Bord, wie z.B. die ausführliche Schilderung einer Äquatortaufe und dem Ausbruch der Windpocken. Im Buch befindet sich eine fünfzeilige handschriftliche Widmung des Verfassers an Dr. Julius Staudinger, möglicherweise der Münchner Senatspräsident und Verfasser zahlreicher juristischer Werke Julius von Staudinger (1836-1902).
Zugang zum vollständig digitalisiertem Buch erfolgt unter diesem Link.Der Text entstand im Rahmen der Vorstellung von ausgewählten Erwerbungen für die Webseite der AG SDD.