von Vera Hierholzer
Der SS-Arzt Josef Mengele (1911 – 1979) führte im Konzentrationslager Auschwitz zahllose Menschenversuche durch. Zuvorwar er von 1937 bis 1940 Mitarbeiter des Instituts für Erbbiologie und Rassenhygiene an der Frankfurter Universität, wo er 1938 als Schüler von Otmar Freiherr von Verschuer (1896 – 1969) mit der Note »summa cum laude« promoviert wurde. Seine Dissertation suchte anhand von 17 Probanden die Erblichkeit der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte nachzuweisen. Der Doktortitel wurde Mengele 1961 entzogen. Rechtskräftig wurde die Entscheidung jedoch erst 1964, da Mengele aus seinem Exil in Südamerika Widerspruch einlegte.
Dieses Objekt war in der Jubiläumsausstellung "Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität" 2014/2015 zu sehen. Der erläuternde Text wurde für die Ausstellung bzw. den begleitend erschienenden Katalog verfasst.