von Judith Blume
Die Oper bezeichnet Alexander Kluge (*1932) als ein »Kraftwerk der Gefühle«. In dem Episodenfilm Die Macht der Gefühle setzt er sie in den für ihn typischen Bild- und Toncollagen in Kontrast zur kalten und rationalen Alltagswelt, repräsentiert durch die Stadt Frankfurt. Kluge, einer der bekanntesten Vertreter des Neuen Deutschen Films, ist mit Frankfurt in vielerlei Hinsicht verbunden. Er stand in engem Kontakt zum Institut für Sozialforschung und publizierte unter anderem zusammen mit dem zur Frankfurter Schule gehörenden Sozialphilosophen Oskar Negt (*1934). Außerdem taucht Frankfurt regelmäßig in seinen Filmen auf. Emotionen spielen auch in Kluges literarischem Werk eine große Rolle. Im Jahr 2000 erschien eine Gesamtpublikation seiner Schriften unter dem Titel Die Chronik der Gefühle.
Dieses Objekt war in der Jubiläumsausstellung "Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität" 2014/2015 zu sehen. Der erläuternde Text wurde für die Ausstellung bzw. den begleitend erschienenden Katalog verfasst.